Entgiftung in der Frauenheilkunde – von Hormonersatztherapie bis Kinderwunsch: Ein ganzheitlicher Ansatz
In der heutigen zunehmend giftbelasteten Umwelt ist die Entgiftungsfunktion des Körpers von entscheidender Bedeutung, insbesondere für Frauen, deren Hormonhaushalt sensibel auf äußere Einflüsse reagiert. Umweltgifte wie Schwermetalle, Pestizide und andere chemische Substanzen können das hormonelle Gleichgewicht stören und zu vielfältigen Erkrankungen führen, darunter PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom), Endometriose, Zyklusstörungen wie PM(D)S (prämenstruelles [dysphorisches] Syndrom), Wechseljahresbeschwerden bis hin zu unerfülltem Kinderwunsch.
Die Unterstüzung der körpereigenen Entgiftungsleistung gewinnt daher zunehmend an Bedeutung in der Frauenheilkunde. Dieser ganzheitliche Ansatz zielt darauf ab, schädliche Toxine aus dem Körper zu entfernen und das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Auswirkungen toxischer Belastungen auf das hormonelle Gleichgewicht. Darüber hinaus beleuchten wir einfache Entgiftungsmethoden, die effektiv dazu beitragen, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen.
Die weiblichen Hormone und ihre Funktionen
Die Hormongesundheit ist eine Grundvoraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Der hormonelle Regelkreis ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Hier greift ein Rädchen in das nächste. Hormone sind chemische Botenstoffe, die eine Vielzahl von lebensnotwendigen Funktionen erfüllen. Eines der bedeutsamsten weiblichen Hormone ist das Östrogen, das hauptsächlich in den Eierstöcken produziert wird. Östrogen reguliert den Zyklus und ist für die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane verantwortlich. Es wirkt außerdem auf den Knochenstoffwechsel und trägt zur Erhaltung der gesunder Knochen bei. Progesteron – ein weiteres Hormon – spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung und Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft. Es beeinflusst zudem den Menstruationszyklus, die Stimmung und das Schlafverhalten. Ein Hormonungleichgewicht kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen, wie z. B. Menstruationsstörungen, unregelmäßigen Zyklen, Unfruchtbarkeit oder Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen führen.
Wie funktioniert Entgiftung?
Die Entgiftung ist ein mehrschrittiger Prozess. Er beginnt in der Leber. Dieses Organ kannst Du Dir wie die Chemiefabrik im menschlichen Organismus vorstellen. Hier werden die Giftstoffe zunächst aktiviert (!). Das bedeutet, sie werden in reaktionsfreudige und somit zunächst einmal giftigere Varianten umgewandelt. Dieser Schritt wird daher „Giftungsphase“ genannt. Es ist essentiell, dass der zweite Schritt problemlos funktioniert, damit sich die aktivierten Stoffe nicht im Körper ansammeln. Im zweiten Schritt werden die aktivierten Giftmoleküle an Transporter gebunden. Diese befördern die Giftstoffe anschließend zum passenden Ausscheidungsorgan. Wasserlösliche Stoffe werden mit dem Urin über die Nieren ausgeschieden. Fettlösliche Stoffe verlassen den Körper mit der Gallenflüssigkeit über den Darm.
Der Einfluss der Entgiftung in der Frauenheilkunde
Innerhalb des weiblichen Zyklus steigen und fallen die Hormone – insbesondere Östrogen und Progesteron. Da sich Hormone nicht verbrauchen, müssen überflüssige Hormone wie Toxine behandelt und aus dem Körper ausgeschieden werden. Sie durchlaufen also dieselben Schritte der Entgiftung wie andere Stoffwechselendprodukte. Unser Entgiftungssystem hat viel zu tun. So müssen unter anderem Medikamente, Pestizide, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen, Wohngifte oder Stoffe aus Kosmetika täglich entgiftet werden. Durch die hohe Belastung mit Schadstoffen, die teilweise unumgänglich ist, sind unsere Entgiftungsorgane chronisch überlastet. Dadurch können überschüssige Hormone im Organismus verbleiben, sich anhäufen und so das sensible Wechselspiel der Hormone stören. Dies führt langfristig zu Beschwerden oder Krankheiten, wie zum Beispiel einer Östrogendominanz.
Die Folgen von Pille und Co.
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille oder die Hormonspirale fluten den Körper mit einer unnatürlichen Menge künstlicher Hormone. Dadurch werden keine körpereigenen Hormone mehr gebildet. Dieser Zustand kann mit den Wechseljahren gleichgesetzt werden (und nicht mit einer vorgetäuschten Schwangerschaft, wie häufig angenommen wird). Dabei wirken die Hormonersatzstoffe stets systemisch, also im gesamten Organismus und nicht nur lokal, wie es bei der Hormonspirale oder dem Hormonpflaster oft behauptet wird. Die künstlichen Hormone gelangen ins Blut und werden überall hin verteilt. Dabei gelangen viel mehr künstliche Hormone in den Körper als normalerweise natürliche Hormone vorhanden wären. Während körpereigene Hormone im Picogramm pro Milliliter-Bereich gemessen werden, enthält z.B. ein Hub eines bestimmten Hormongels 0,5 Milligramm (das sind 500.000.000 Picogramm!). Diese extremen Mengen belasten die Leber sehr stark, sodass ihre Leistung beeinträchtigt wird und sich die verbleibenden Hormonersatzstoffe im Gewebe ablagern, vorzugsweise im Körperfett. So können Hormonersatzstoffe auch nach Absetzen der hormonellen Verhütung aus dem Fettgewebe freigesetzt werden und zu Symptomen wie dem Post-Pill-PCOS, unregelmäßiger oder ausbleibender Menstruation und unerfülltem Kinderwunsch führen. Für die übermäßige Arbeit der Leber werden außerdem viele Mikronährstoffe benötigt. Daher sollte die Leber während der Verwendung hormoneller Verütungsmittel unterstützt und einige Mikronährstoffe in regelmäßgen Abständen im Blut kontrolliert und bei Bedarf zugeführt werden damit kein Mangel entsteht.
So kannst Du Deine Entgiftung täglich unterstützen
Zur Unterstützung deiner Entgiftung kannst Du folgende Maßnahmen in Deinen Alltag einbinden – und das gerne täglich.
Trinke in erster Linie täglich mindestens 1,5 Liter stilles, bestenfalls gefiltertes Wasser. Leider enthält unser oft als besonders sauber angepriesenes Leitungswasser Medikamentenrückstände (auch Pillenhormone, die über die Toilette in die Umwelt gespült werden), Pestizide und andere Rückstände, deren Testung leider viel zu teuer für die Wasserwerke sind. Daher könnte es sich lohnen, sich einen guten Wasserfilter anzuschaffen. Um die Ausscheidung über die Nieren zusätzlich anzuregen, kannst Du als Kur (z.B. über 4 Wochen) täglich Brennesseltee trinken. Meide Alkohol, denn er belastet zusätzlich die Leber.
Zudem kannst Du darauf achten, Deinen Kontakt mit Umweltgiften zu minimieren. Iss, wenn möglich, Lebensmittel in Bioqualität und koche selbst. Die Leber liebt bittere Lebensmittel. Integriere daher täglich bitteres Gemüse wie Brokkoli, Rosenkohl, Rucola oder Chicoree, Obst wie Grapefruit oder Pomelo oder bittere Gewürze wie Kümmel, Kurkuma oder Senfkörner in Deine Ernährung. Auch bittere Tees, z. B. Wermut, Löwenzahn oder Mariendiestel, regen die Leber an.
Checke Deine Kosmetik und Reinigungsmittel mittels Codecheck oder Toxfox. Beides sind Apps, die Du Dir kostenlos herunterladen kannst. Gib Deine Produkte ein und schau, wie bedenklich die einzelnen Inhaltsstoffe für Dich und die Umwelt sind. Ersetze schädliche Cremes, Deos und Waschmittel durch natürliche und verträgliche Varianten. Verwende so wenig Plastik wie möglich – vor allem in der Küche.
Ein gesunder und ausreichender Schlaf fördert die Arbeit der Leber, denn diese arbeitet vor allem nachts. Bewege Dich täglich um den Stoffwechsel und damit die Ausscheidung von Toxinen sowie einen guten Schlaf zu fördern. Am besten bringst Du Dich wenigstens einmal am Tag „außer Puste“ oder ins Schwitzen.
Achte auf körperliche Zeichen wie Müdigkeit, unreine Haut, veränderter Mund- oder Körpergeruch, Zyklusbeschwerden, Gelenkschmerzen, Infektanfälligkeit, Allergien, Heuschnupfen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme etc. und konsultiere bei chronischen Beschwerden Deine Ärztin oder Heilpraktikerin. Bewährte Mittel aus der Pflanzenheilkunde, der Mikronährstoffmedizin sowie manuelle Behandlungen wie das therapeutische Schröpfen können ein hormonelle Ungleichgewicht korrigieren und Deine Beschwerden lindern.